h1, h2, h3, h4, blockquote {font-family: 'Times New Roman';} Geschichte des ITMR | CMD Fortbildung | ITMR

Geschichte des ITMR

Prof. H. C. Lundeen

hc lundeen

Bei der Erklärung des okklusalen Kompass in der Kaufläche.

Nach dem ersten erfolgreichen Aufwachskurs in Deutschland mit Prof. Lundeen an der Universität in Erlangen entschied Walter Schöttl 1970 für die weitere Verbreitung dieser Lehre ein eigenes Fortbildungsinstitut zu gründen, das Institut für Temporo-Mandibuläre Rehabilitation. Es bedurfte jedoch nicht nur eines Zahnarztes, um dieses neue Gedankengut weiter auszubauen, sondern auch eines aufgeschlossenen Zahntechnikers. Dieser war in Heinz Polz schnell gefunden, dem wir im Übrigen auch den Entwurf unseres Logos verdanken. 

Die Teamarbeit Schöttl/Polz in den nächsten 10 Jahren war sprichwörtlich und es entfaltete sich eine richtiggehende Sturm- und Drangzeit. Schon früh wurde Bert Wiebrecht für erste Crozard Kurse nach Deutschland ins ITMR eingeladen und eine Entwicklung jagte die andere. Immer komplexere Gerätschaften wurden integriert, wie das Gesichtsbogen- und Artikulatorsystem nach Stuart oder später auch das nach Lee. Bald waren die Grenzen des technisch Machbaren in der Gnathologie ausgelotet.

Heinz M. Polz

Polz

Wechselte von einem Praxislabor in Graz Anfang der 70er zum ITMR.

Jedoch begann sich nun das Zwiegespann auseinander zu leben. Walter Schöttl wandte sich neuen Themen zu und versuchte, die komplexe Funktion umfassender zu verstehen. Das kam auch in der veränderten Bedeutung des Buchstabens „R“ zum Ausdruck: Bei der Gründung des ITMR hatte der für „Rehabilitation“ gestanden, ebenso, wie im Titel seines 1978 bei der Quintessenz erschienenen Buchs „Das TMR System – Prä-Therapie als Voraussetzung der Rehabilitation". Das war ihm nun zu eng geworden, denn auch seine „Gnathologische Kieferorthopädie“ und andere nicht-prothetische Formen der Behandlung, wie die Myofunktionelle Therapie waren inzwischen feste Bestandteile seines therapeutischen Konzepts. Das „R“ in ITMR sollte künftig daher für „Regulation“ stehen. Während dessen wollte Heinz Polz die inzwischen zur biomechanischen Aufwachslehre gereiften Techniken zu einem breiteren Bekanntheitsgrad verhelfen, statt sich immer neuen Themengebieten zuzuwenden.

Als Rainer Schöttl 1985 von seinem Studium in den USA zurückkehrte, hatte der Vater sich von Polz getrennt und der Ausbildungsbetrieb im ITMR war zum Erliegen gekommen. Walter Schöttl war Bernard Jankelson, schon Jahre zuvor auf dem Midwinter Meeting in Chicago begegnet, hatte jedoch seine Philosophie samt seinen Gerätschaften verworfen, weil sie keinerlei Bezug zur Scharnierachse nahmen und sich nicht für die in der Gnathologie übliche manuelle Führung des Unterkiefers eigneten. Dies war freilich wenig verwunderlich, denn Jankelson war es darum gegangen, patienteneigene Bewegungen ungestört zu analysieren und gerade nicht darum, die Manipulierbarkeit des Unterkiefers. Nun, 8 Jahre später, konnten jedoch die Fragen, an denen Walter Schöttl zuvor in der Gnathologie gescheitert war, genau mit dieser Technik beantwortet werden, darunter auch das Problem, unter dem er seit seinem Studium mit seinem eigenen Biss litt und für das er nie eine Lösung hatte finden können. In der Folge sollte es sich erweisen, dass auch sein Bruxismus nicht wie vermutet von Stress getrieben war, sondern schlicht von einer neuromuskulär insuffizienten Abstützung im Biss.

Walter Schöttl

ws

1987 bei seiner ersten EMG-Messung zu Gast in bei Bernard Jankelson in Seattle.

Und so begann 1986 der Kursbetrieb erneut mit einem "Privatissimum", in dem Walter Schöttl seinen früheren Kursteilnehmern die Irrtümer der zuvor vertretenen Lehre darlegte und gleichzeitig neue Lösungswege aufzeigte. In die nun regelmäßig abgehaltenen "Myozentrikkurse" band er seinen Sohn Rainer von Anfang an als Referenten ein und übergab ihm schließlich 1990 die Leitung des ITMR. Damals hatte das ITMR seit 20 Jahren bestanden – heute sind es mehr als 50 Jahre! Und doch ist sein Geist noch immer zu spüren, wenn es nicht darum geht, um jeden Preis recht zu haben, sondern der Wahrheit näherzukommen.

Es folgten mehrere Jahre der "ITMR German Learning Weeks", in denen Rainer Schöttl jeweils eine Gruppe deutscher Kollegen in Seattle betreute, wo Sie von Robert Jankelson in Vorträgen und praktischen Demonstrationen unterrichtet wurden. Aus diesen "Learning Week Teilnehmern" ging 1990 das ICCMO, Sektion Deutschland, e.V. hervor, zu dessen Gunsten das ITMR seit etlichen  Jahren auf ein eigenes Jahressymposium verzichtet.

Rainer Schöttl

RS0

Übernahm 1990 die Leitung des ITMR.

Inzwischen existiert seit Jahrzehnten ein fester Ausbildungsgang im ITMR, dem der Name "Die Cranio-Mandibuläre Orthopädie®" zuteil wurde und der in einer schriftlichen Abschlussprüfung mündet. Nach Bestehen dieser Prüfung benötigen unseren Kursteilnehmer lediglich die Präsentation von drei Fallbeispielen , um nach einem Jahr der assoziierten Mitgliedschaft als zertifiziertes Mitglied im ICCMO, Sektion Deutschland e. V. anerkannt zu werden.

Es ist seit Jahren Tradition, dass alljährlich gegen Jahresende ein „ITMR Master’s Weekend“ in Erlangen stattfindet, zu dem Kursabsolventen zum Erfahrungsaustausch, zur Lösung möglicher Probleme und zum Update zu neuen Entwicklungen einzuladen werden.



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